19.09.2022

Stellungnahme im Rahmen der EU-Konsultationen für einem Vorschlag einer Verordnung zu:

Pestizide – nachhaltige Verwendung (aktualisierte EU-Vorschriften)

ANUK e.V. ist ein gemeinnütziger Naturschutzverein in Rheinland-Pfalz. Wir unterstützen die Absicht der EU in allen Schutzgebieten die Ausbringung von chemisch-synthetischen Pestiziden zu verbieten. Wir haben Verständnis für die Sorgen von Bauern und schlagen vor, die im Ökolandbau zugelassenen Pestizide von dieser Regelung vorerst auszunehmen. So ist in allen Schutzgebieten der ökologische Landbau uneingeschränkt möglich. In allen vier Weinbauregionen von Rheinland-Pfalz finden sich große Mengen und eine große Anzahl von Pestizidrückständen in Bienenbrot (siehe DEBIMO, angehängte Datei). Das kann der Entwicklung von Bestäuberinsekten erheblich schaden. Auch das Pestizid Folpet wird im konventionellen Weinbau eingesetzt und rottet die Amphibien in diesen Regionen aus (Dr. C. Brühl, Uni Landau). Im Ökoweinbau gibt es diese Probleme nicht. Der Ökoweinbau nimmt rasant zu und hat eine sehr gute Marktsituation. Angesichts der Tatsache, dass Wein kein Lebensmittel, sondern ein (gesundheitsschädliches) Konsum- und Drogenmittel ist sollten überhaupt keine chemisch-synthetischen Pestizide im Weinbau eingesetzt werden dürfen. Transparenz ist sehr wichtig. Wir schlagen 1. vor, die EU-weite statistische Datenlage durch eine APP zur verpflichtenden Dokumentation der Pestizidanwendungen durch den Anwender flächengenau in Echtzeit zu ergänzen. 2. sollten auf allen landwirtschaftlichen Verkaufsprodukten vollständige Angaben aller bei der Produktion eingesetzten Pestizide verpflichtend angegeben werden. Ein Rückstandsmonitoring von Pestiziden im Bienenbrot sollte Flächendeckend in einem 1-km-Raster etabliert werden um die Pestizidhotspots zu identifizieren und gezielt abbauen zu können, ohne andere Landwirte zu belasten. Als einfaches aber wirkungsvolles Regelinstrument schlagen wir eine Umlage vor, die beim Kauf auf chemisch-synthetische Pestizide erhoben wird und vollständig beim Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten rein aus regenerativer Landwirtschaft ohne Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden wieder der Landwirtschaft zurückgegeben wird. Diese Umlage sollte bei 25% des aktuellen Preises beginnen und sich jährlich verdoppeln. Franz Botens, 1. Vorsitzender

https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12413-Pestizide-nachhaltige-Verwendung-aktualisierte-EU-Vorschriften-/F3344801_de